Und schon schreiben wir das Jahr 2022 und da gibt es viele gute Vorsätze, Wünsche und Überlegungen.

Auf jeden Fall ist die Situation eine andere als noch vor einem Jahr, als wir in Sachen Hundetreff so ziemlich gar nichts durften. So freue ich mich also darauf, da weiter machen zu dürfen, wo ich letztes Jahr aufgehört habe und mit denen weiterzuarbeiten, die gerne Woche für Woche für sich und den Hund am Ball sind.

Die Hundeszene im Großen hat es in letzter Zeit nicht gerade leicht. Das fing aber schon vor Jahren an, als ich das neu erschienene Buch eines Herrn Wachtel las und danach immerhin für 5 Minuten nie wieder einen Hund wollte. Was tun die Menschen nur immer wieder züchterisch ihren besten Freunden an und es ist kaum besser geworden…

Auch die Welle der Doodles und Puhs wird nichts weniger, im Gegenteil. Zu viele Leute meinen immer noch, sie müssten so etwas unbedingt haben. Ganz egal, ob der beteiligte Hund HD, ED, eine Augenkrankheit oder Epilepsie hat. Die meisten wissen es ja auch gar nicht, weil nichts untersucht wird. Dafür sind die Welpen zuckersüß und bringen locker ein paar Tausend Euro. Ist doch schön. Und wenn dieses kleinen, süßen Welpen eben ein paar an der Waffel haben und nicht ausreichend sozialisiert wurden, ist das auch nicht schlimm. Kläffen sie halt ihr Leben lang aus Unsicherheit. Irgendwohin Mitnehmen brauchen wir sie dann schon mal nicht!

Die Auslandshunde wurden bei mir letztes Jahr auch nicht weniger und die allerwenigsten Anfragen hatten sich damit auseinandergesetzt, dass sie vielleicht einen schwer traumatisierten Hund in ihre Familie aufnahmen. Hauptsache, wir hatten endlich einen Hund! Bei einigen endete der Traum recht schnell mit einem sehr kranken Hund, dem kaum noch zu helfen war.

Bleiben noch die normalen Mixe und Rassehunde. Auch da erlebte ich Dinge, die ich Jahrzehnte lang nicht für möglich gehalten hatte. Auch ein Schäferhundmischling ist inzwischen heiß begehrt, kostet ein Vermögen und ist damit automatisch perfekt. Er braucht keine drei Stunden Bewegung und Beschäftigung am Tag und Krankheiten gibts da auch keine.

Die Hundeszene verändert sich, ganz gewaltig. Hundefrisör ist normal, die Krankenversicherung und am besten noch das Abo in der Pension. Aber sich ausreichend mit dem Hund beschäftigen, mal zwei Stunden stramm am Stück gehen oder bei der Erziehung mal ein paar Jahre (!!!) am Ball bleiben, auch wenn es schwer ist – das passt, wie so vieles andere auch, nur schwer in die Köpfe mancher Menschen.

Machen wir es besser, lassen Sie Ihren Hund Hund bleiben. Er macht in diesen nicht gerade einfachen Zeiten so viel für uns, da können wir uns auch selbst den Gefallen tun und versuchen, uns in ihn hineinzuversetzen.

Uns allen ein gesundes, fröhliches neues Jahr!

Auf ein Neues!!!